Ein faszinierendes nichts
Als Informatiker fasziniert mich seit jeher Apples Kunst, jedem Produkt die Essenz zu nehmen, die über minimale Grundbedürfnisse hinausginge. Als Informatiker und Musiker erstaunt mich allerdings der schmucklose Minimalismus dieses Programm gewordenen Verbrechens sogar mehr als üblich. Selbst im Vergleich mit auf allerärmste, konsum- und modefetischistische ausgelegten anderen Produkten ist das hier wirklich grober Unfug. Ein Recording-Tool mit einem knappen Dutzend Einstellungsmöglichkeiten auszustatten, die weder einfachste Dinge wie Latenzkorrektur über simulierte Preamps verfügen, ist so ignorant, dass dieses Tool aus meiner Sicht nicht nutzbar ist. Alle hardwareseitigen Eigenheiten, die ich in Audacity z.B. über die Einstellungen kompensieren kann, sind hier in Stein gemeißelt. Es war mir nicht einmal möglich, eine Vocalspur aufzunehmen, geschweige denn in einer Spur über den Mischer Gitarre und Gesang zu kombinieren, da ich mich immer für ein Preset entscheiden muss, das über den Equalizer eines von beidem zu störenden Hintergrundgeräuschen werden lässt.
Noch besser wird es, wenn ich nach jedem Klick mehrfach die Meldung erhalte, dass gewisser Content (Layouts) nicht gefunden werden konnte. Ein derartig verbuggtes Programm in die Welt zu setzen, ist wirklich das Epitom von Apples Lächerlichkeit. Ein wunderbares Beispiel für den Konsumzwang, den Apple mit seinen Produkten induziert: Wenn es nicht funktioniert, kaufe Zubehör!
Mag für 15-Jährige zum Basteln lustig sein, aus meiner Sicht allergrößter Humbug.
Seatiger91 about
GarageBand, v10.0.3